Ist Kultur ein Selbstbedienungsladen?
Die Glosse der TKI
"Kultur“ hat Konjunktur, überall ist sie, beim
Kulturtourismus, bei der Kulturstadt, in der Privatwirtschaft und auch in jenen
NPOs und NGOs, die sich außerhalb des kulturellen Feldes betätigen, ihre Anliegen
aber über den "Umweg Kultur" vermitteln wollen. Eigentlich toll. Was aber hat
diese Konjunktur in der Tiefe zu bedeuten und wie verändert sie das kulturelle
Angebot?
Der letzte Leser
Über das Buchhandelssterben. Eine Bestandsaufnahme.
Eigentlich wollte ich für diesen Beitrag eine gewisse kleine Tiroler Buchhandlung porträtieren. Es gibt sie leider nicht mehr – immerhin Anlass genug, der momentanen Krise des Buchhandels einen Text zu widmen. Ein Gespenst geht um in Europa – die Mär vom letzten Leser. Aber ebenso wie den Kommunismus scheint es nach wie vor Menschen zu geben, die Bücher kaufen.
Subtile Störungen im Stadtraum
Das Sprawl Festival präsentiert verschiedene Ausdrucksformen von Kunst im öffentlichen Raum.
In einer mittelalterlichen Stadt wie Innsbruck sticht dem Besucher oder der Besucherin meist ein Haufen Denkmäler ins Auge. Repräsentative Monumente wie der Leopoldbrunnen vor dem Landestheater, die Andreas-Hofer-Statue am Bergisel, die Triumphpforte oder die Annasäule in der Maria-Theresien-Straße prägen als eine frühe Form von Kunst im öffentlichen Raum das Stadtbild. Längst haben sich neue, jüngere Arbeiten dazugesellt, etwa Lois Weinbergers Käfig vor der SoWi (wie auch sein durch den Umbau bereits wieder zerstörter Gras-Streifen vor der GeiWi), der Schriftzug an der alten Nordkettenbahn-Trasse von Christoph Hinterhuber oder die Lichtinstallation in der Sparkassenpassage von Peter Sandbichler.
„Ich mach’ was mit Herbarien“
Hans Schernthaner restauriert Pflanzen von Beruf. Genauer gesagt Herbarien. „Was ist das?“, fragt man sich. „Das ist schnell erklärt“, sagt er.
„Ich hab mir nie selbst einen Job gesucht. Immer kannte ich jemanden, der jemanden kannte, und so hatte ich immer Arbeit“, schmunzelt Schernthaner. Seit 24 Jahren arbeitet er bei den naturwissenschaftlichen Sammlungen des Ferdinandeums als Herbarrestaurator, und das sichtlich mit Freude und Hingabe. Die Sammlungen befinden sich in einem Bürogebäude im Innsbrucker Stadtteil Wilten, umgeben von Lärm, Zügen und Industrie – nicht unbedingt die Lage, in der man zarte Pflänzchen erwartet, aber definitiv einen Besuch wert. Und Pflänzchen nämlich sind des Rätsels Lösung
Exportiert: Daniela Knapp
...denn man baut mit den Bildern die Welt des Filmes“
Daniela Knapp ist diejenige, die Teil dieses Prozesses ist. Sie hält die Geschichte vor der Filmkamera in Bildern fest. Sie ist – wie so häufig im Abspann zu lesen ist – Director of Photography, Kamerafrau.Erstmals aufmerksam auf die Kamera wird sie mit 16. Damals, am Weerberg bei Schwaz lebend, hatte sich ihr Vater gerade eine Videokamera zugelegt. Seine Leidenschaft ist ansteckend und so entstehen ihre ersten Kurzfilme.

Importiert: Gabriel Kondratiuk
Das Festland in der Tasche
Durch die Weiten der
argentinischen Pampa bis zu den patagonischen Anden, von Buenos Aires
nach El Bolsón ‒ 1.800 Kilometer Straße
oder mehr als 24 Stunden im Bus. Gabriel Kondratiuk hat diese
Busfahrt oft erlebt während seiner Studienjahre in der
argentinischen Hauptstadt. Stundenlang hat er dabei aus dem Fenster
gesehen, eine Fahrt vorbei an Landschafts-Stills aus Farben, Licht,
Kontrasten, Empfindungen, die er nie zurückgelassen hat. Sie
lieferten und liefern ihm die formalen Elemente für seine Arbeit.
