
Ein wenig Zeit für die Zeit
Bürokratische Hürden machen die Realisierung eines Kunstprojekts zur jahrelangen Odyssee. Erfahrungsbericht eines Künstlers.
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Spekulation und Orakel oder Mut zur Fiktion
Spekulation ist in Zeiten instabiler Finanzmärkte und Immobilienblasen vornehmlich negativ konnotiert. In Kunst und Gestaltung eröffnen sich durch den Gebrauch spekulativer Methoden hingegen produktive Möglichkeiten – über bemerkenswerte Objekte und nahezu okkulte Rituale.>> MEHR

Wie man ein Museum zugrunde richtet, aber gekonnt.
Museen zugrunde zu richten ist leichter, als man denkt. Aus eigenen langjährigen Erfahrungen, aber auch aus solchen vieler FreundInnen und KollegInnen habe ich hier ein paar nützliche Anregungen zusammengestellt.>> MEHR

»Systemrelevant«
Colin Crouch erklärt in seinem neuen Buch Das befremdliche Überleben des Neoliberalismus, warum neoliberale Gedanken trotz Finanzcrash noch lange nicht tot sind.
Manchmal braucht es bloß einen Begriff, um eine unbefriedigende Situation zum Thema zu machen, Colin Crouch ist das mit „Postdemokratie“ gelungen. Der britische Politikwissenschaftler und Soziologe hat hinter diesem Schlagwort den Unmut über politische Scheingefechte, Sozialabbau, Privatisierungen und Politikverdrossenheit versammelt und zu einer These geformt: Wir bewegen uns auf einen Zustand der Postdemokratie zu, in dem zwar nach wie vor Wahlen abgehalten werden, die mitunter auch zum Austausch von Regierungen führen, aber diese Wahlen seien nur mehr Spektakel und politische Inszenierungen. Die reale Politik würde hinter verschlossenen Türen gemacht, „von gewählten Regierungen und Eliten, die vor allem die Interessen der Wirtschaft vertreten.“>> MEHR

Architektur der Gesellschaft
Das MOLEcafé #10 lockte am 25. Jänner über fünfzig ZuhörerInnen und MitdiskutantInnen in die Bäckerei. Das Thema „Architektur der Gesellschaft – Architektur im Spiegel von Generationen, Milieus, Kulturen“, stieß auf das größte Interesse seit Bestehen des MOLEcafés.
Sechs DiskutantInnen aus Wissenschaft und Praxis teilten sich das Podium, um sich aus verschiedenen Blickwinkeln an das spannungsreiche Thema anzunähern.Georg Mahnke, Mitarbeiter des Gemeinschaftsbüros co:retis – projektpartner für nachhaltige entwicklung, eröffnete die Statementrunde und berichtete über ein im Jahr 2010 gemeinsam mit der Stadt Innsbruck und mit drei großen Wohnbauträgern umgesetztes Projekt. >> MEHR

"We got our thing, but it's just part of the big thing."
Eine Annährerung an The Wire und Dezentralität
Die Fernsehserie The Wire, die zwischen 2002 und 2008 vom US-amerikanischen Bezahlsender HBO ausgestrahlt wurde, gilt vielen als beste und interessanteste Serie der Fernsehgeschichte. Trotzdem ist sie hierzulande weitgehend unbekannt. The Wire erzählt von einer Stadt, Baltimore, und von der Komplexität dieser Welt, davon wie Strukturen und nicht Individuen wirkmächtig und bestimmend sind. Am Beispiel verschiedener gesellschaftlicher Teilsysteme wie der Polizei, dem Drogenmilieu, den Hafenarbeitern, dem Schulsystem, dem Zeitungswesen oder der Lokalpolitik wird gezeigt, wie jedes seinen eigenen intrinsischen Regeln und Codes folgt und dennoch alle unauflösbar miteinander verknüpft sind. >> MEHR
Wer hat Angst vor der Philosophie?
Im Rahmen des Philosophicums Lech wird alljährlich der Essaypreis tractatus verliehen. Heuer ging er an Norbert Bolz, der sich in seiner Rede als ebenso streitbar und klar entpuppt wie es in der Jurybegründung heißt. Ein verbaler Rundumschlag gegen Bologna-Diktat, Meinungskonformismus und den Philosophie-Killer Political Correctness.
Philosophie ist das einsame und freie Denken. Aber sie war natürlich immer auch schon institutionalisiert, eingebettet in Paradigmen, gebunden an Denkstile. Heute präsentiert sie sich zumeist universitär, d.h. als Sache von Beamten und ein Department der Wissenschaften. Dazu passt die antiphilosophische Signatur unserer Bildungsanstalten, die gar nicht mehr bilden, sondern unterweisen wollen.>> MEHR